Alpenüberquerung zu Fuß – von München nach Venedig – Tag 15 – von der Kreuzwiesenalm zur Schlüterhütte

München-Venedig-Tag15-Titelbild

Tag 15 - Alpenüberquerung zu Fuß - München nach Venedig
Von der Kreuzwiesenalm zur Schlüterhütte

Wir folgen dem Traumpfad von München nach Venedig bei bestem Sonnenwetter weiter. Lange ging es und angenehm über saftige Almwiesen, bevor der Aufstieg zur Peitlerscharte an unseren Kräften zehrte. Ein Abstecher auf den Kleinen Peitler bildete den Höhepunkt des Tages. Von dessen Gipfel hatte ich einen wunderbaren Blick auf die vor uns liegenden Dolomiten. Von dort oben kann man auch sehr schön den zurückgelegten Weg sehen, zumindest bis zum Alpenhauptkamm; ein beeindruckender Blick.

Ein paar Zahlen:

Die Strecke als Route und als Höhenprofil:

Inhalt

Etappen Kurzzusammenfassung:

Eine anstrengende Etappe wartet an Tag 15. Lange 22 km (mit Abstecher auf den Kleinen Peitler 24 km) sind zu bewältigen. Dazu kommen viele Höhenmeter. Die Wege sind angenehm zu laufen. In den ersten zwei Dritteln geht es über Wiesen- und Schotterwege, ab und an über Pfade. Erst kurz nach dem Würzjoch geht der Weg in einen Bergpfad über, der uns bis zur Schlüterhütte führt. Aber auch dieser ist angenehm zu gehen.

Aufbruch von der Kreuzwiesenalm - wieder unterwegs auf dem Traumpfad

Früh am Morgen, wie gewöhnlich, brechen wir ohne Frühstück auf. Vor der Kreuzwiesenalm wartet traumhaftes Sommerwetter auf uns. Von den Gewittern des Vortages war nichts mehr zu sehen. Wir gingen es gemütlich an und stiegen gemächlich über Wiesenwege hoch zum Gampil, unserem ersten Gipfel des Tages (2.190 m).

Peitlerkofel morgens
Peitlerkofel morgens
Aufstieg zum Gampil, Wiese mit Morgentau
Aufstieg zum Gampil, Wiese mit Morgentau

In einer knappen dreiviertel Stunde hatten wir so die ersten 250 Höhenmeter hinter uns gebracht. Der Morgentau lag noch auf den Grashalmen und die Sonne spiegelte sich mit goldenem Licht darin. Vom Gampil hatten wir einen traumhaften Ausblick in alle Richtungen. Im Norden, zu unseren Füßen, lag das in Wolken gehüllte Pustertal, dahinter die Zillertaler Alpen, die wir im Vorjahr überquert hatten. Mit dem Wissen, dass wir sie im Jahr zuvor zu Fuß überquert hatten, war der Anblick noch gewaltiger und eine große Freude durchströmte uns. Nach Süden blickten wir über die sanften Wiesenhügel der Wiesner Alm, durch die sich der Traumpfad nach Venedig schlängelte. So groß war unsere Vorfreude über die bestehenden Erlebnisse, dass wir erst mal eine ganze Weile schweigend da standen und die Landschaft im Morgenlicht genossen, begleitet vom leisen Gebimmel der Kuhglocken. Nach einer kleinen Frühstückspause ging es dann kurz vor acht Uhr weiter den Dolomiten entgegen.

Kühe auf dem Gampil
Kühe auf dem Gampil
Oli und Alex am Gipfelkreuz des Gampil
Oli und Alex am Gipfelkreuz des Gampil
Aufstieg zum Gampil, Wiese mit Morgentau 2
Aufstieg zum Gampil, Wiese mit Morgentau 2
Kreuzwiesenalm vom Gampil aus
Kreuzwiesenalm vom Gampil aus
Pustertal Panorama mit Zillertaler Alpen
Pustertal Panorama mit Zillertaler Alpen
Nebel im Pustertal
Nebel im Pustertal

Über hüglige Almwiesen windet sich der Traumpfad -
von München nach Venedig dahin.

Wieser Alm bei Lüsen
Wieser Alm bei Lüsen

So ging es die nächste Stunde in leichtem Auf- und Ab über Wiesewege nach Süden, immer den Peitlerkofel im Blick. Den ganzen Tag wuchs meine Vorfreude immer mehr, ihn am Nachmittag besteigen zu können, meinen ersten Dolomitenberg. Vorbei an der Wiesner Alm erwartete uns dann eine kleine Herausforderung. Der Weg führte entlang eines Weidezauns und war vom Regen und den Kühen zu einer Schlammkuhle verwandelt worden. Mit einigem artistischen Geschick hangelten wir uns entlang des Zauns, um nicht knöcheltief im Schlamm zu versinken. Mit dem schweren Rucksack auf dem Rücken gar keine so leichte Aufgabe.

Alex kämpft sich über Matsch an der Wieser Alm
Alex kämpft sich über Matsch an der Wieser Alm
Glittner See
Glittner See Panorama

Kaum geschafft ging es sanft bergauf zum unscheinbaren Glittner Joch. Dort verleitete uns eine kleine Bank mit schöner Aussicht kurz nach neun Uhr zu einer weiteren kurzen Rast. So machte es Spaß auf dem Traumpfad von München nach Venedig unterwegs zu sein. Leider würde es nicht immer so einfach bleiben. Kurz nach unserem Aufbruch erreichten wir schon wieder ein Highlight, einen wunderschönen kleinen See, den Glittner See. mit dem wohl coolsten Entenhaus, das ich bisher gesehen hatte. Der sich im Wasser spiegelnde Peitlerkofel sorgte dann mal wieder für ein ausgelassenes Fotoshooting; es war aber auch schön da und wir wären gerne länger geblieben. Doch der Ruf des Traumpfades war unüberhörbar und die Dolomiten zogen uns magisch an.

Wunderschöner Pfad
Wunderschöner Pfad
Blick zurück
Blick zurück

Nach dem Glittner See ging es zur Abwechslung mal abwärts, immer in Richtung Turnaretscher Hütte, welche wir schon bald passierten. Soweit ich heute weiß, sind wir kurz nach dem See falsch nach rechts abgebogen. Die Beschilderung war sehr dürftig. Dies bescherte uns aber nur einen minimalen Umweg. Nach der Turnaretscher Hütte ging es dann wieder bergauf. Schon bald auf einem wunderschönen Weg in lichtem Baumbestand. Hier gab es dann auch an einem kleinen Bach die Möglichkeit, das Wasser aufzufüllen. Dies war in diesem trockenen Sommer eine Seltenheit. In diesem Fall war es aber auch nicht nötig, denn schon eine viertel Stunde später saßen wir auf der Terrasse der Maurerberghütte und ließen uns ein kaltes Getränk schmecken. Ich gönnte mir meine erste Buttermilch seit langem, wenn auch Oli hämisch lästerte und schon die Klopapierbestände erweitern wollte. So genossen wir die Zeit auf der Terrasse, den Blick wie gebannt auf den Peitlerkofel gerichtet.

Oli tankt Wasser
Oli tankt Wasser
Terrassenblick Maurerberghütte
Terrassenblick Maurerberghütte

Das Würzjoch

Nach der Maurerberghütte ging der München-Venedig-Traumpfad über eine Schotterstraße im Wald ein ganzes Stück bergab. Die schönen Höhenmeter, die wir hier verloren, taten uns leid. Unten ging es über einen Wanderparkplatz und hier war auch nicht klar ersichtlich, wie es weitergehen sollte. Laut Wanderführer sollte man nicht die Hauptstraße hoch, sondern den schöneren Weg im Wald gehen. Der Weg zum Würzjoch war irgendwie nicht richtig beschildert oder wir hatten nicht richtig geschaut. Aber mit dem Peitlerkofel als Wegpunkt kann man seinen Weg auf diesem Abschnitt eigentlich nicht verlieren. So fanden wir auch einen Schotterweg, der uns steil bergab zum Würzjoch führte. Es war schon fast ein Uhr als wir das Gasthaus am Würzjoch (Wiki) erreichten und schnell passierten. Nach der Ruhe der letzten beiden Tage erschlugen uns die Hektik und der Menschenansturm hier fast. Wir überquerten die vielbefahrene Passstraße und gingen auf einem belebten Weg weiter. Eine viertel Stunde später erreichten wir Munt de Fornella. Hier war der Trubel weitaus geringer und wir beschlossen an einer der urigen Hütten eine letzte Stärkung in flüssiger Form zu uns zu nehmen. Zudem boten die tollen Toiletten einen komfortablen Weg, das nicht ausgeschwitzte Wasser los zu werden. Die Zeit rennt, wenn man an solch schönen Orten weilt und so war es schon fast zwei Uhr bevor wir wieder aufbrachen.

Würzjoch
Würzjoch
Viel los am Würzjoch
Viel los am Würzjoch
Am Fuße des Peitlerkofel
Am Fuße des Peitlerkofel
Munt de Fornela
Munt de Fornela
Traumpfad-Muenchen-Venedig-Tag-15-Pause Munt de Fornela
Pause Munt de Fornela

Würzjoch

Das Würzjoch (ladinisch Ju de Börz; italienisch Passo delle Erbe) ist ein 1982 m s.l.m. hoher Gebirgspass in den Südtiroler Dolomiten (Italien), an dem drei Täler aufeinandertreffen.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Würzjoch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung).
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Würzjoch

Endlich in den Dolomiten – am Fuße des Peitlerkofel

Pfad am Fuße des Peitlerkofel
Pfad am Fuße des Peitlerkofel

Wir betraten nun den Naturpark Puez-Geisler. Nun, da wir fast am Fuße des Peitlerkofel standen, ging der Weg nach Westen, außen um den imposanten Berg, weiter. Schnell wurde aus der breiten, viel begangenen Straße ein schmaler Bergwanderweg und auch die Touristenzahl lies stetig nach. Mit Blick auf den Aferer Geisler ging es nur leicht ansteigend angenehm weiter. Der Panoramablick, den wir nach Westen hatten ließ uns immer wieder innehalten, um Fotos zu schießen oder einfach nur zu genießen.

Pfad am Fuße des Peitlerkofel
Pfad am Fuße des Peitlerkofel

Naturpark Puez-Geisler

Der Naturpark Puez-Geisler (italienisch Parco Naturale Puez-Odle, ladinisch Parch Naturel Puez-Odles oder Parch Natural Pöz-Odles) ist ein Regionalpark in den Südtiroler Dolomiten (Italien).

Dieser Text basiert auf dem Artikel Naturpark Puez-Geisler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung).
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Am Fuße des Peitlerkofel

Es dauerte so etwa eine Stunde bis der nächste Anstieg auf uns wartete, der Weg hoch zur Peitlerscharte. Zwischen Peitler und Aferer Geisler schlängelte er sich über Stufen hoch. Es ist schon fast drei Uhr, als wir oben durchgeschwitzt aber froh ankamen.

Abseits des Traumpfades – ein Abstecher auf den Kleinen Peitler

Panorama beim Aufstieg auf den kleinen Peitler
Panorama beim Aufstieg auf den kleinen Peitler

Der späten Uhrzeit geschuldet, wollten wir dann auch nicht den Peitlerkofel, sondern nur den kleinen Peitler besteigen. Wir hätten zwar Klettersteigausrüstung dabei gehabt, um auch den Peitlerkofel zu besteigen, aber wir konnten die Dauer nicht abschätzen und gingen auf Nummer sicher. Oli entschied sich dann doch noch spontan, an der Peitlerscharte lieber das tolle Wetter zu genießen und sich nicht auf den Gipfel zu quälen. So stieg ich alleine, glücklicherweise ohne Rucksack, im Eiltempo hoch. Ein Aufstieg der mir die letzten Kräfte kostete, wie ich später noch deutlich merken sollte. Eine Stunde später stand ich dann aber oben und genoss den grandiosen Blick in fast alle Richtungen. Schon beim Aufstieg konnte ich einen immer besseren Ausblick auf die Dolomiten erhaschen. So sah ich auf der einen Seite, den an diesem Tag zurückgelegten Weg, auf der anderen Seite die beindruckenden Gipfel der Dolomiten. Und mitten drin der Piz Boe, ein 3.000er, auf dessen Gipfel wir zwei Tage später übernachten würden. Das Weiß des Gletschers der Mormolada (die Königin der Dolomiten) leuchtete zu mir herüber und gab dem Bild was wirklich Majestätisches. Das war mal wieder so ein Moment, den man mit Worten nicht zu fassen bekommt. Diejenigen von euch, die in der glücklichen Lage sein werden, auch mal dort zu stehen oder schon dort standen, werden wissen was ich meine.

Panoramablick auf die Dolomiten am Peitlerkofel
Panoramablick auf die Dolomiten am Peitlerkofel
Panorama beim Aufstieg zum Peitlerkofel auf den kleinen Peitler
Panorama beim Aufstieg auf den kleinen Peitler

Peitlerkofel

Der Peitlerkofel (ladinisch Sass de Pütia, italienisch Sass de Putia) ist mit 2875 m der höchste Berg der Peitlerkofelgruppe in den Dolomiten in Südtirol, Italien.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Peitlerkofel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung).
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Weg zur Schlüterhütte - Pano
Panoramablick vom Kleinen Peitler
Panoramablick vom Kleinen Peitler
360 Grad Panorama auf Kleiner Peitler
360 Grad Panorama auf Kleiner Peitler
Pano des zurückgelegten Wegs
Pano des zurückgelegten Wegs
Panoramaaufnahme auf dem kleinen Peitler
Panoramaaufnahme auf dem kleinen Peitler
Auf dem Kleinen Peitler - Pano
Auf dem Kleinen Peitler - Pano
Dolomitenpanorama vom Kleinen Peitler
Dolomitenpanorama vom Kleinen Peitler

Mit dem Wissen, dass Oli auf mich wartete, blieb ich nur 10 Minuten auf dem Gipfel, in denen ich aber unzählige Panoramafotos schoss. Es war dann auch schon 17:00 Uhr, als ich unten zusammen mit Oli weiterging.

Alpendohle mit Oli
Alpendohle mit Oli
Alpendohle
Alpendohle

Das letzte Stück zur Schlüterhütte
Tag 15 auf dem Traumpfad geht zu Ende

Weg zur Schlüterhütte - Pano
Weg zur Schlüterhütte - Pano

Mit dem Wissen, dass Oli auf mich wartete, blieb ich nur 10 Minuten auf dem Gipfel, in denen ich aber unzählige Panoramafotos schoss. Es war dann auch schon 17:00 Uhr, als ich unten zusammen mit Oli weiterging.

Trotz des flachen, fast steigungslosen Weges keuchte ich ganz schön. Meine Kraftreserven waren durch den schnellen Aufstieg letztendlich verbraucht. Doch die halbe Stunde zur Hütte waren dann doch kein Problem. Wir bezogen eine komfortable Zwei-Bett Stube in der vollen Hütte. So kam ich auch schnell wieder zu Kräften; das gute Abendessen tat sein Übriges. Serviert wurde es von der Wirtsfamilie, bei denen wirklich jedes Familienmitglied kräftig mit anpackte, selbst die ganz Kleinen. Ein am Tisch sitzender Niederländer sorgte für eine kurzweilige Unterhaltung, bis wir dann vor die Hütte gingen, um die obligatorischen Sonnenuntergangsaufnahmen  zu machen. Da der nächste Tag mit vielen Kilometern auf uns wartete, ging es früh ins Bett.

Sonnenuntergang an der Schlüterhütte
Sonnenuntergang an der Schlüterhütte
Sonnenuntergang an der Schlüterhütte
Sonnenuntergang an der Schlüterhütte
Alpenglühen an der Schlüterhütte
Alpenglühen an der Schlüterhütte
Alpenglühen an der Schlüterhütte
Alpenglühen an der Schlüterhütte

Fazit

Trotz des flachen, fast steigungslosen Weges keuchte ich ganz schön. Meine Kraftreserven waren durch den schnellen Aufstieg letztendlich verbraucht. Doch die halbe Stunde zur Hütte waren dann doch kein Problem. Wir bezogen eine komfortable Zwei-Bett Stube in der vollen Hütte. So kam ich auch schnell wieder zu Kräften; das gute Abendessen tat sein Übriges. Serviert wurde es von der Wirtsfamilie, bei denen wirklich jedes Familienmitglied kräftig mit anpackte, selbst die ganz Kleinen. Ein am Tisch sitzender Niederländer sorgte für eine kurzweilige Unterhaltung, bis wir dann vor die Hütte gingen, um die obligatorischen Sonnenuntergangsaufnahmen  zu machen. Da der nächste Tag mit vielen Kilometern auf uns wartete, ging es früh ins Bett.

Uns hier geht es weiter zum nächsten Kapitel

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